Mieterservice

Richtig Heizen und Lüften

Nasse Zimmerdecken, Schimmelbildungen im Fensterbereich, an Zimmerecken und hinter Schlafzimmer-Möbeln sowie Schimmelbildung auf dem Fußboden stellen insbesondere in der kalten Jahreszeit die häufigsten von Mietern genannten Mängel einer Mietwohnung dar. Vielfach wird der Grund dieses Übels im baulichen Zustand des Hauses gesucht. Die Erklärungsversuche reichen von undichten Außenwänden bis hin zu Wasserrohrbrüchen.

Der optische Eindruck der Wohnung sowie die Tatsache, dass es als medizinisch erwiesen anzusehen ist, dass Schimmelpilze Allergien und Erkrankungen der Atemwege verursachen können, führen immer wieder zu Anrufen erboster Mieter bei der Hausverwaltung mit der Aufforderung, die unverzügliche Entfernung des Übels vorzunehmen. Der vermeintliche Mangel wird sodann durch einen Fachmann unseres Hauses in Augenschein genommen. In der Vergangenheit haben wir jedoch festgestellt, dass die Beschaffenheit der Wände und Decken nur in den seltensten Fällen ursächlich für einen Schimmelpilzbefall ist.

Die Erklärung, wie Feuchtigkeit in die Wand kommt, ist im Grunde genommen recht einfach. Der gestiegene Lebensstandard sowie das Bestreben, Energie zu sparen, hat in den letzten Jahrzehnten zu einer erheblich verbesserten Wärmedämmung sowie zum Einsatz moderner Heizungssysteme geführt. Allerdings können diese Annehmlichkeiten bei Nichtbeachtung anderer Faktoren höchst unerwünschte Probleme mit sich bringen. Starke Wärmedämmung kann in Gebäuden zu schädlicher Feuchtigkeitsbildung führen. Die Folge dieser Feuchtigkeitsbildung stellt Schimmelpilzbefall dar.

Abhilfe kann hier nur durch richtiges Lüften und Heizen geschaffen werden.

Die Lüftung soll möglichst einen Austausch der feuchtigkeitsbeladenen Luftmenge bewirken. Deshalb muss die Lüftung besonders wirkungsvoll sein. Ein kurzer Durchzug bei weit geöffneten Fenstern (mehrmals am Tag etwa 5-10 Minuten), lässt die Feuchtigkeit schnell aus der Wohnung entweichen. Die Lüftung mit gekipptem Fenster (Dauerlüftung) ist dagegen nicht ratsam. Hierdurch kommt es zu einer unverhältnismäßig großen Verschwendung von Energie.

Neben dem richtigen Lüften ist richtiges Heizen von großer Wichtigkeit. Unwirtschaftlich und schädlich ist es, nur den Raum stark zu beheizen, in dem man sich hauptsächlich aufhält. Ständiges Beheizen aller Räume auf eine Temperatur von 20 Grad ist wirtschaftlicher und zweckmäßiger und reduziert die Gesamtheizkosten. Nur so sind die Wände der Räume in der Lage Wärme zu speichern. Feuchtigkeit hat keine Möglichkeit sich an der Wand niederzuschlagen. Der Schimmelpilz findet keinen Nährboden.

Bei Beachtung dieser Regeln haben Sie selbst einen wesentlichen Anteil zu Verhütung der Entstehung von Schimmelpilzbefall in Ihrer Wohnung geleistet. Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gern mit unserem Rat zur Verfügung.

Wir wollen Ihre allgemeinen Kenntnisse durch einige bauphysische Sachverhalte ergänzen

Die Luft ist ein Gasgemisch aus Sauerstoff, Stickstoff und Wasserdampf.

Je wärmer die Luft – desto mehr, je kälter  - desto weniger kann die Luft Wasserdampf aufnehmen. In einem Raum von 20 m² und 23° C und 100 % Luftfeucht (normal: 65 %) ergäbe die Wasserdampfmenge etwa einen Liter Wasser.

Wasserdampfmenge: Ein Vier-Personen-Haushalt erzeugt pro Tag eine Wasserdampfmenge, die verflüssigt etwa 15 Liter Wasser abgibt.

Kondenswasser (Tauwasser, Schwitzwasser) ist Feuchtigkeit auf Wand und Fensterflächen mit einer Oberflächentemperatur, die niedriger ist als die Wasserdampf-Sättigungstemperatur.  Bei einfach verglasten Fenstern ist das Kondenswasser sichtbar, an Wänden ist es unsichtbar weil es kapillar aufgesaugt wird. So zeigt es sich erst durch dunkle Flecken oder Schimmel.

Vermeidung mieterseits:

Die relative Raumluftfeucht durch 2 x täglichen Luftaustausch vermindern; Fenster etwa 5-10 Minuten weit öffnen. Es ist falsch, die Fenster zu kippen oder gekippt zu lassen: Der Raum wird kälter, die relative Luftfeuchte erhöht sich und die Fensterlaibungen kühlen aus.

Schränke, Betten oder ähnliche Möbel nicht an die Außenwand stellen, zumindest so weit einen Abstand halten, wie das Mauerwerk dick ist. Keine Bilder oder Kalender an die Außenwände hängen.